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GESCHICHTE DES THEATERS

 

 

Romathan – Professionales Roma Theater Enstehung und weitere Entwicklung bis 2002.

 

Das Theater Romathan wurde im Mai 1992 vom Kulturministerium der Slowakischen Republik in Košice instituiert. Mit seiner Führung hat es Anna Koptová beauftragt (bis Ende der Saison 1997/1998). Seit der Spielzeit 1998/1999 ist der Direktor des Theaters Karel Adam.

Der Instituierung des Theaters ist eine Initiative von Roma und nicht-Roma Intellektuellen vorangegangen, die sich als Ziel die Entstehung eines professionellen Roma-Theaters und das Vorlegen eines Vorschlags über seine Errichtung durch die Abgeordnete des Slowakischen Nationalrates A. Koptová in der letzten Dezember Sitzung des Rates im Jahr 2001 setzten. Von den 102 Anwesenden stimmten dem Antrag 53 Abgeordneten zu.

Die erste Premiere des Theaters war das Theatestück von Daniela Hivešová-Šilanová – Than perdal o Roma (Ein Platz für die Roma) am 20. 12. 1992. Musikalisch hatte sich an den Vorbereitungen der erste Dirigent des Theaters, Eugen Brindzak, d. Ä. beteiligt.

 

Theaterleitung: Künstlerischer Leiter: Ján Šilan (1992 - Februar 1998), Juraj Svoboda (1. 4. 1998 - Juni 1999), Soňa Samková (1. 8. 1999 - 31. 1. 2000), Ján Šilan (1. 2. 2000 - bis heute). Orchesterleiter: Karel Adam (1992 - Juni 1994), Dezider Miko (August 1994 - 30. 11. 1997), Dezider Balog (1. 12. 1997 - bis Juni 1998), Karel Adam (od 1. 6. 1998 – bis heute). Dramaturg: Daniela Hivešová-Šilanová (1992 - 15. 9. 1995), Daniela Miklášová (1. 12. 1995 - 31. 7. 2000).

Preise für die künstlerische Arbeit von dem Verein der slowakischen Theaterleute und dem Slowakischen Literaturfond: 1993 Ivana Ferencová und Milan Godla, 1994 - Daniela Hivešová-Šilanová, 1995 - Marián Balog, 1996 - Ján Šilan.

Bis 1993 versuchte das Theater seine Funktion eines überregionalen Roma Theaters so zu erfüllen, dass es seine Premieren nicht nur in Košice sondern auch in Bratislava veranstaltete (zum ersten Mal gastiert das Roma-Theater auf der Bühne des Pavol Országh Hviezdoslav Theaters am 24. 5. 1993 unter Beteiligung des slowakischen Präsidenten). Nach 1993 waren die Theaterveranstaltungen aus finanziellen Gründen auf die ostslowakische Region eingeschränkt. Das Theater wird regelmäßig zu slowakischen und internationalen Roma (und Nicht-Roma) Folklor- und Theaterfestivals eingeladen.

Zwischen 1992 und 2002 unterstützte die slowakische Regierung (seit 1993 durch die Vermittlung des Kulturministeriums der Slowakischen Republik) die Aktivitäten des Theaters mit einer Summe von 85 439 000 SKK (ehemalige Slowakische kronen). Zum Vergleich: 1993 waren es 7 300 000 SKK – in 2002: 7 544 000 SKK (Es sollte hinzugefügt werden, dass von 1993 bis 2002 stiegen die Preise und Kosten in der Slowakei im Allgemeinen mindestens fünf Mal). (Siehe Tabelle)

 

Bis September 2002, führte das Theater 30 Premieren auf, insgesamt 1116 Aufführungen, 178 davon im Ausland, wobei 500 Mal trat es auf Touren außerhalb von Košice in der Slowakei auf. Bis September 2002 sahen die Aufführungen des Romathan Theaters 325 666 Zuschauer, von denen 137.799 Zuschauer im Ausland (siehe Tabelle).

 

Anmerkung: Im ersten Jahr der Existenz des Theaters wurde die ganze materielle Grundausrüstung eingekauft: ein Tourbus, ein Kraftfahrzeug, die wesentlichen Musikinstrumente und Ton- und Lichttechnik.

Quelle: die Zeitung „Romano nevo ľil“, Archiv und Wirtschaftsabteilung des Romathan Theaters.

Die Situation im Theater, die direkt von seiner Finanzierung abhängig ist, zeigt die Anzahl der Mitarbeiter. In der Zeit der Entstehung des Theaters hatte es 100 Mitarbeiter, im Jahr 2002 sind es nur noch 37 Künstler und 4 Arbeiter der Technik und Administrative. Die Verwaltung besteht aus zwei Wirtschaftsarbeitern, einer Sekretärin und zwei Mitarbeiterinnen der Betriebsabteilung, die das gesamte Management gewährleisten. Die Mitarbeiterinnen des Sekretariats gastieren gleichzeitig aktiv in den jeweiligen Theateraufführungen.

 

Bis 1996 lag das Theater Romathan, wie auch andere slowakische und sonstige nationale Theater (Theater der Minderheiten) direkt im Kompetenzbereich des Kulturministeriums der Slowakischen republik. Im Jahr 1996 - im Rahmen der organisatorischen und strukturellen Veränderungen des Theaternetzes in der Slowakei – setzte das Gesetz Nr 222/1996 über die Organisation der lokalen Regierung fest, dass die Theater in die Verwaltung der regionalen Behörden übergehen. Es bedeutete für das Theater Romathan den Verlust der Rechtssubjektivität. Vom 1. Juli 1996 wurde das Theater aus dem Zuständigkeitsbereich des Kulturministeriums ausgenommen und in die neue Struktur der Kultur-Bildungseinrichtungen integriert. Es gehörte zum Abov Kulturzentrum in Košice. Diese Situation war ungünstig, nicht nur im Bezug auf die Finanzierung des Theaters, sondern auch in Hinsicht auf seine zukünftige Möglichkeiten, seine Mission zu erfüllen, weil das Romathan Theater als ganzstaatliches Theater gegründet wurde. Deswegen bringt das Theater im September 1996 eine Beschwerde gegen die Entscheidung des Kulturministeriums ein und beim Verfassungsgericht der Slowakischen Republik fordert es die Überprüfung der Rechtmäßigkeit der Handlung des Kulturministers Ivan Hudec. Zusammen mit dem ungarischen Theater bittet es den Nationalrat für Minderheiten um Hilfe. Die Rechtssubjektivität wurde dem Theater jedoch nicht wiedergegeben und seit Oktober 1996 übernimmt die Leitung des Theaters das Regionalamt in Košice. Ab dem 1. Januar 1997 wurde das Abov Kulturzentrum zum Regionalen Kulturzentrum umbenannt und das Theater wird zu seinem Bestandteil. Diese Situation, die alle Minderheitstheater betrifft, lähmt deren Aktivität. Die finanzielle Dotation für 1997 wird erheblich reduziert. Aus Protest gegen diesen Zustand erklärte am 2. Juni 1997 die Theaterdirektorin Anna Koptová ihre Kündigung, die die staatliche Intendantin des Regionalen Kulturzentrums entgegennimmt . Am 17. Juni 1997 ernannte sie Karel Adam zum Direktor von Romathan.

Die Rechtssubjektivität gibt den Theatern der Minderheiten - dem Romathan auch - erst die Regierung zwischen 1998 - 1. 4. 1999 zurück. Zugleich blieb es jedoch unter der Kontrolle der Kulturabteilung des Regionalamtes. Nach dem Ausleseverfahren auf dem Regionalamt in Košice wurde erneut Karel Adam zum Theaterdirektor ernannt.

 

Von 1. 1. 2002 im Zusammenhang mit der Umwandlung der Regionen ist das Theater unter der Verwaltung der Höheren Gebietseinheit – Košice Region. Während dieser Umbauphase, auch im Jahr 2002, wird das Theater weiterhin vom Kulturministerium der Slowakischen republik finanziert.